Arbeitsmarktzugang für Menschen mit Gehirnerkrankungen und Schmerzkrankheiten

Start der Kampagne zur schriftlichen Erklärung25.10.2016

Am 25. Oktober lud Heinz K. Becker gemeinsam mit acht weiteren Abgeordneten sowie dem Europäische Verband neurologischer Vereinigungen (EFNA) und die Europäische Schmerz-Allianz (PAE) zu einer Diskussionsveranstaltung in das Europäische Parlament in Straßburg um die Kampagne „Arbeitsmarktzugang für Menschen mit Gehirnerkrankungen und Schmerzkrankheiten“ vorzustellen.


Die Diskussion zu dem Thema war prominent besetzt mit Manuela Messmer-Wullen, Vorsitzende Schlaganfallhilfe Österreich und Joop van Griensven von der Schmerz-Allianz sowie Abgeordneten des Europäischen Parlaments.


Für Menschen mit neurologischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen ist es deutlich schwerer einen Arbeitsplatz zu finden, der ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten entspricht, da sie mit Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen haben.


Die Integration dieser Menschen in den Arbeitsmarkt hat nicht bloß positive Wirkungen für den Einzelnen, sondern auch für die europäische Volkswirtschaft, weil dadurch Kosten für Invaliditätsrente, Behindertenbeihilfe und Frühpensionierung gesenkt werden können, ohne die Betroffenen zu benachteiligen.


Chronische Schmerzen führen jährlich zu über 500 Millionen Krankenstandstage in Europa, wodurch die europäische Wirtschaft einen Schaden von EUR 34 Milliarden pro Jahr erleidet. 25 % der Menschen, die mit chronischen Schmerzen belastet sind, geben an, dass ihre Erwerbstätigkeit beeinträchtigt ist und sie dadurch jedes Jahr mehr als drei Wochen Arbeitszeit verlieren. 40% der Befragten gaben an, dass sie nicht genug Unterstützung von ihrem Arbeitgeber erhalten, um ihren Beruf ausüben zu können.


Das österreichische Programm „Fit2Work“ ist ein Vorzeigeprojekt für den Umgang mit Arbeitnehmern, welche an neurologischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen leiden. Jeder Arbeitnehmer sowie Arbeitssuchende erhält auf Anfrage gratis Beratung zum Umgang mit Einschränkungen am Arbeitsplatz aufgrund chronischer Schmerzen und neurologischen Krankheiten. Auch Unternehmen können sich beim österreichischen Gesundheitsministerium beraten lassen. Derzeit ist dieses Projekt noch einzigartig in Europa!


Wir brauchen in Europa freien Zugang zu frühzeitiger Diagnostik und Behandlung. Immer noch gibt es dramatische Unterschiede bei den europäischen Gesundheitssystemen.
In der schriftlichen Erklärung, welche in der Veranstaltung am 25. Oktober vorgestellt wurde, fordert Europaabgeordneter und Sozialsprecher der ÖVP daher die Kommission auf, hier deutlich mehr Druck auf die Mitgliedstaaten auszuüben, die ihre Gesundheitssysteme nicht verbessern und dadurch der europäischen Volkswirtschaft schaden.

Natürlich führen Reformen kurzfristig zu höheren Kosten. Doch bei Betrachtung der langfristigen Erleichterung für die nationalen Sozialversicherungssysteme und Volkswirtschaften sowie das persönliche Wohlbefinden der Betroffenen, ist der Erfolg dieser Investition klar erkennbar.

 

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