Europäisches Jahr des Aktiven Alterns 2012

Am 18. und 19. Jänner wurde das Europäische Jahr 2012 im Rahmen der dänischen Ratspräsidentschaft in Kopenhagen eingeleitet.

EY2012

 

Die EU befindet sich in einem Prozess starker demografischer Alterung. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter beginnt abzunehmen, während die Zahl der über 60-jährigen jährlich um etwa zwei Millionen steigt.

Am stärksten ausgeprägt soll diese Entwicklung im Zeitraum von 2015 bis 2035 werden, wenn die sogenannte Babyboom?Generation das Pensionsalter erreicht. Laut den Prognosen von Eurostat wird sich das Verhältnis zwischen Senioren und Bürgern im erwerbsfähigen Alter bis 2050 halbieren. In anderen Worten ausgedrückt, verdoppelt sich die Belastung des durchschnittlichen Arbeitnehmers. Jedem Pensionisten werden zukünftig nicht mehr wie bisher vier, sondern nur noch zwei aktive Arbeitskräfte gegenüberstehen. Der demographische Wandel stellt in diesem Sinne eine große Herausforderung für die Finanzierung des Gesundheitswesens und der Pensionen dar und könnte die Solidarität zwischen den Generationen schwächen.

Das „Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“ soll das Bewusstsein für die Chancen stärken, dem Ideenaustausch zwischen den Mitgliedstaaten dienen und politische Entscheidungsträger dazu anregen, aktives Altern zu fördern.

Das Europäische Jahr umfasst drei Aspekte der Aktivität im Alter:

 

  • Aktives Altern in der Erwerbstätigkeit:

Um ältere Arbeitnehmer zu motivieren, länger im Berufsleben zu bleiben, ist es insbesondere erforderlich, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und an den Gesundheitszustand und die Bedürfnisse älterer Arbeitnehmer anzupassen. Ebenso müssen ihre Kompetenzen durch einen besseren Zugang zu Lebenslangem Lernen angepasst und die Systeme der Steuerbemessung und Leistungsgewährung daraufhin zu überarbeiten, dass echte Anreize für eine längere Beschäftigung geschaffen werden.

 

  • Teilhabe an der Gesellschaft:

Verbesserung der Möglichkeiten und Voraussetzungen als Freiwillige oder Betreuer von Angehörigen einen gesellschaftlichen Beitrag leisten zu können, um soziale Isolierung und viele der damit zusammenhängenden Probleme und Risiken zu vermeiden.

 

  • Unabhängiges Leben:

Gesundheitsförderung und vor allem präventive Gesundheitsversorgung durch Maßnahmen, die die gesunden Lebensjahre maximieren und Pflegebedürftigkeit vermeiden, sowie altersfreundlichere Gestaltung der Umgebung, damit ältere Menschen so unabhängig und selbstständig wie möglich bleiben können.

 

Es soll nicht nur Diskussionen anstoßen – sondern greifbare Ergebnisse erbringen. Über Fördermöglichkeiten für derartige Projekte wird auf der Website des Europäischen Jahres informiert.

Seit 1983 rückt die EU jedes Jahr ein Schwerpunktthema in das öffentliche Interesse.

 

Nützliche Links

 


 

Eurobarometer-Umfrage zum "Europäischen Jahr des aktiven Alterns"

Einleitend zu Beginn des Europäischen Jahres des Aktiven Alterns 2012 hat die Europäische Kommission am 13. Jänner 2011 eine umfassende und aktuelle Erhebung über die Einstellung der Bürger gegenüber dem Alter veröffentlicht.

Demnach wissen nur 71% der Europäer, dass die Gesellschaft zunehmend älter wird und nur 42% halten eine immer älter werdende Bevölkerung für besorgniserregend.

Die Eurobarometer-Umfrage deckt fünf Bereich ab: allgemeine Einstellungen zum Alter und zu älteren Menschen, ältere Menschen am Arbeitsplatz, Ruhestand und Renten bzw. Pensionen, Freiwilligentätigkeiten sowie Unterstützung für ältere Menschen und eine altersfreundliche Umgebung.

Ergebnisse für Österreich

Die Umfrage wurde von September bis November 2011 durchgeführt. Insgesamt wurden in Österreich 1.032 Menschen interviewt.

Die Eurobarometer geben Auskunft über die Meinung der EuropäerInnen zu aktuellen Herausforderungen in der Europäischen Union (regelmäßige Frühjahrs- und Herbsterhebung) sowie zu speziell ausgewählten Themen.

Europbaromenter - Presseaussendung

Eurobaromenter - Report